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Auf Wallfahrt mit dem Rad Graveltour Maria im Stein

Diese Tour haben wir zu früh gemacht. Im Mai hätte sicher die Sonne vom Himmel gelacht, die Apfelblüte geleuchtet in voller Pracht. Doch auch wenn an den Zweigen noch nichts blüht: Eine Radtour zum Wallfahrtsort Maria im Stein ist das ganze Jahr Balsam fürs Gemüt.

Ein besonderer Wallfahrtsort mit über 500jähriger Geschichte liegt nur wenige Kilometer von Salem versteckt. Die Kapelle Maria im Stein lädt das ganze Jahr ein, Gott in der Natur nahe zu sein. Wieso nicht in die Pedale treten, um hier um Beistand zu beten? Zehn Minuten vor dem Ziel führt ein Fußweg hinab. Hier schließt man einfach sein Radl ab.

Idyllischer Einstieg in die Tour

Mit der Bahn ist Salem der nächste Ort, um zur Pilgerstätte Maria im Stein aufzubrechen. Mein neu erworbenes Gravelbike dabei, soll es mit mir nun die Welt entdecken. Konkret suchte ich eine 30 Kilometer lange Rundfahrt aus, die mich über eine Reihe kleiner Dörfer dem Ziel der Pilgerstelle näher bringt. Kurz nach einem Campingplatz geht es bei Fischerhaus rechts ab. Ein schöner Forstweg neben dem Bächlein, ausgeschildert vom Schwäbischen Albverein, führt ins Salemer Tal hinein. Über Altenbeuren und Beuren geht es an der etwas stärker befahrenen Straße nach Leustetten. Hier biegen wir nach rechts und erreichen dann über einen Lehrpfad durch Obstgärten Frickingen.

In Frickingen ist das Bodensee-Obstmuseum an Sonn- und Feiertagen ab Mai einen Besuch wert. Die frühesten Funde von Äpfeln aus der Region stammen aus den Pfahlbausiedlungen am Bodensee und sind rund 5.000 Jahre alt. Der Apfel begegnet einem im Linzgau auf Schritt und Tritt, ein Apfel am Tag hält gesund und fit. Weiter führt die Fahrt nach Altheim, wo wir auf den Jubiläumsweg Bodenseekreis treffen.

Wallfahrtsstätte in der Natur

Wir biegen direkt an gelben Wegweisern Richtung Maria im Stein ein. Ein Teil des Wegs ist Wanderern vorbehalten und wir schieben das Rad über ein kleines Bächlein. Zu dieser kühlen Jahreszeit trifft man noch auf keine Wanderer weit und breit. Nun ist es nur noch rund einen Kilometer zur Wallfahrtsstätte. Bevor ich den Aachtobel über eine Treppe betrete, schließ ich das Rad oberhalb ab. Ockergelb leuchten die Felswände in einem der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands. Seit über 80 Jahren steht das Gebiet unter Schutz, seltene Tiere wie der Eisvogel sind hier zu Hause. Bereits nach wenigen Minuten treffe ich auf eine Kapelle und auf die Wallfahrtsstätte Maria im Stein.

“O du, die heilig, rein und groß
das Heilige trug in heiligem Schoß”
(Wallfahrtslied Maria im Stein)

Im Februar 1550 ist die Kapelle an dem an einer Felswand versteckten Pilgerort erstmals schriftlich erwähnt. Vor über 300 Jahren wurden schon umfangreiche Reparaturen an der damals bereits baufälligen Kapelle vorgenommen. Seine größte Blüte erlebte der Wallfahrtsort, der nur durch einen Wanderweg erschlossen ist, Mitte des achtzehnten Jahrhunderts rund 100 Jahre vor den Marienerscheinungen in Lourdes. Pilger strömten damals zum Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ und erbaten ihren Trost. Im 19. Jahrhundert wurde die Wallfahrtsstätte aufgehoben, das Gnadenbild kam in die Lippertsreuter Pfarrkirche.

Viele Tafeln zeugen
von gefundener Hilfe
bei der Gnadenmutter.

Offene Kapelle für Andachten

Die heutige offene Kapelle wurde im Jahre 1948 gebaut. Zahlreiche Tafeln noch aus jüngster Zeit zeugen von gefundener Hilfe durch die Gebete zur Gnadenmutter. Hauptwallfahrtszeit ist der Mai, Messen und Andachten finden jedoch noch bis in den Herbst hinein statt.

Nach einigen Minuten an diesem stillen friedlichen Ort setzen wir die Gravelbiketour fort. Wenn die Navi mal den Dienst versagt: Die Route zurück nach Salem ist hervorragend ausgeschildert. Über Bruckfelden, Lippertsreute und Rickenbach führt die Tour zum Salemer Schloss. Ab April ist von vormittags bis 18 Uhr geöffnet, sodass eine Besichtigung der einst mächtigen Zisterzienserabtei zum Tourende lohnenswert ist.

Schloss Salem im Frühling.

Doch Vorsicht, es ist nicht ganz das Ende der Tour. Zum Bahnhof Salem sind es nämlich noch rund drei Kilometer. Einst fuhren noch Züge über Salem Nord am Schloss nach Frickingen, aber das ist schon lange her. Wir sind einmal wieder einer vergessenen Bahn auf der Spur und erreichen unsern Startpunkt Bahnhof Salem in rund 20 Minuten.

INFO

Anreise

Anreise mit der Deutschen Bahn, Fernverkehrszüge bis Ulm oder Friedrichshafen. Ausstieg am Bahnhof Salem an der Verbindung Radolfzell-Friedrichshafen etwa eine halbe Stunde von Friedrichshafen.

Allgemein

Nicht die gesamte Rundstrecke (auch nicht der letzte Abschnitt im Aachtobel zum Wallfahrtsort Maria im Stein) ist mit den Fahrrad gestattet, an einzelnen Stellen schieben und kurz vor Maria im Stein vor der Treppe während dem Besuch der Wallfahrtsstätte abstellen.

Tourbeschreibung

82 Prozent Asphalt, 18 Prozent Sonstiges, kürzere Schiebestrecken.
Tourlänge: 30 km
Fahrtzeit: 2h 30 min
Höhenmeter: 315

Link zu Grafik und GPX-Datei (ohne Gewähr)

Weitere Infos

Wallfahrtskapelle Maria im Stein

Kloster und Schloss Salem

Bodensee-Obst-Museum

Molassefelsen im Aachtobel.

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Auf Wallfahrt mit dem Rad Graveltour Maria im Stein

Diese Tour haben wir zu früh gemacht. Im Mai hätte sicher die Sonne vom Himmel gelacht, die Apfelblüte geleuchtet in voller Pracht. Doch auch wenn an den Zweigen noch nichts blüht: Eine Radtour zum Wallfahrtsort Maria im Stein ist das ganze Jahr Balsam fürs Gemüt.

Ein besonderer Wallfahrtsort mit über 500jähriger Geschichte liegt nur wenige Kilometer von Salem versteckt. Die Kapelle Maria im Stein lädt das ganze Jahr ein, Gott in der Natur nahe zu sein. Wieso nicht in die Pedale treten, um hier um Beistand zu beten? Zehn Minuten vor dem Ziel führt ein Fußweg hinab. Hier schließt man einfach sein Radl ab.

Idyllischer Einstieg in die Tour

Mit der Bahn ist Salem der nächste Ort, um zur Pilgerstätte Maria im Stein aufzubrechen. Mein neu erworbenes Gravelbike dabei, soll es mit mir nun die Welt entdecken. Konkret suchte ich eine 30 Kilometer lange Rundfahrt aus, die mich über eine Reihe kleiner Dörfer dem Ziel der Pilgerstelle näher bringt. Kurz nach einem Campingplatz geht es bei Fischerhaus rechts ab. Ein schöner Forstweg neben dem Bächlein, ausgeschildert vom Schwäbischen Albverein, führt ins Salemer Tal hinein. Über Altenbeuren und Beuren geht es an der etwas stärker befahrenen Straße nach Leustetten. Hier biegen wir nach rechts und erreichen dann über einen Lehrpfad durch Obstgärten Frickingen.

In Frickingen ist das Bodensee-Obstmuseum an Sonn- und Feiertagen ab Mai einen Besuch wert. Die frühesten Funde von Äpfeln aus der Region stammen aus den Pfahlbausiedlungen am Bodensee und sind rund 5.000 Jahre alt. Der Apfel begegnet einem im Linzgau auf Schritt und Tritt, ein Apfel am Tag hält gesund und fit. Weiter führt die Fahrt nach Altheim, wo wir auf den Jubiläumsweg Bodenseekreis treffen.

Wallfahrtsstätte in der Natur

Wir biegen direkt an gelben Wegweisern Richtung Maria im Stein ein. Ein Teil des Wegs ist Wanderern vorbehalten und wir schieben das Rad über ein kleines Bächlein. Zu dieser kühlen Jahreszeit trifft man noch auf keine Wanderer weit und breit. Nun ist es nur noch rund einen Kilometer zur Wallfahrtsstätte. Bevor ich den Aachtobel über eine Treppe betrete, schließ ich das Rad oberhalb ab. Ockergelb leuchten die Felswände in einem der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands. Seit über 80 Jahren steht das Gebiet unter Schutz, seltene Tiere wie der Eisvogel sind hier zu Hause. Bereits nach wenigen Minuten treffe ich auf eine Kapelle und auf die Wallfahrtsstätte Maria im Stein.

“O du, die heilig, rein und groß
das Heilige trug in heiligem Schoß”
(Wallfahrtslied Maria im Stein)

Im Februar 1550 ist die Kapelle an dem an einer Felswand versteckten Pilgerort erstmals schriftlich erwähnt. Vor über 300 Jahren wurden schon umfangreiche Reparaturen an der damals bereits baufälligen Kapelle vorgenommen. Seine größte Blüte erlebte der Wallfahrtsort, der nur durch einen Wanderweg erschlossen ist, Mitte des achtzehnten Jahrhunderts rund 100 Jahre vor den Marienerscheinungen in Lourdes. Pilger strömten damals zum Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ und erbaten ihren Trost. Im 19. Jahrhundert wurde die Wallfahrtsstätte aufgehoben, das Gnadenbild kam in die Lippertsreuter Pfarrkirche.

Viele Tafeln zeugen
von gefundener Hilfe
bei der Gnadenmutter.

Offene Kapelle für Andachten

Die heutige offene Kapelle wurde im Jahre 1948 gebaut. Zahlreiche Tafeln noch aus jüngster Zeit zeugen von gefundener Hilfe durch die Gebete zur Gnadenmutter. Hauptwallfahrtszeit ist der Mai, Messen und Andachten finden jedoch noch bis in den Herbst hinein statt.

Nach einigen Minuten an diesem stillen friedlichen Ort setzen wir die Gravelbiketour fort. Wenn die Navi mal den Dienst versagt: Die Route zurück nach Salem ist hervorragend ausgeschildert. Über Bruckfelden, Lippertsreute und Rickenbach führt die Tour zum Salemer Schloss. Ab April ist von vormittags bis 18 Uhr geöffnet, sodass eine Besichtigung der einst mächtigen Zisterzienserabtei zum Tourende lohnenswert ist.

Schloss Salem im Frühling.

Doch Vorsicht, es ist nicht ganz das Ende der Tour. Zum Bahnhof Salem sind es nämlich noch rund drei Kilometer. Einst fuhren noch Züge über Salem Nord am Schloss nach Frickingen, aber das ist schon lange her. Wir sind einmal wieder einer vergessenen Bahn auf der Spur und erreichen unsern Startpunkt Bahnhof Salem in rund 20 Minuten.

INFO

Anreise

Anreise mit der Deutschen Bahn, Fernverkehrszüge bis Ulm oder Friedrichshafen. Ausstieg am Bahnhof Salem an der Verbindung Radolfzell-Friedrichshafen etwa eine halbe Stunde von Friedrichshafen.

Allgemein

Nicht die gesamte Rundstrecke (auch nicht der letzte Abschnitt im Aachtobel zum Wallfahrtsort Maria im Stein) ist mit den Fahrrad gestattet, an einzelnen Stellen schieben und kurz vor Maria im Stein vor der Treppe während dem Besuch der Wallfahrtsstätte abstellen.

Tourbeschreibung

82 Prozent Asphalt, 18 Prozent Sonstiges, kürzere Schiebestrecken.
Tourlänge: 30 km
Fahrtzeit: 2h 30 min
Höhenmeter: 315

Link zu Grafik und GPX-Datei (ohne Gewähr)

Weitere Infos

Wallfahrtskapelle Maria im Stein

Kloster und Schloss Salem

Bodensee-Obst-Museum

Molassefelsen im Aachtobel.