„Wieso Galopp?“, fragt der Kutscher nach einer Stunde Planwagenfahrt durch eine Bilderbuch-Landschaft zum Biobauernhof, wo uns das leckere Bauernhofeis erwartet. Es ist heiß und manchen läuft schon das Wasser im Munde zusammen. Anna und Paulina traben derweil weiter gemütlich vor sich hin. Kurz darauf biegen wir auf den Feldweg zum Beindlhof ein, ein Schlaraffenland zum Dahinschmelzen.
Schade. Das ist schon unser letzter Tag im schönen Tölzer Land. Alle freuen sich auf das bevorstehende Bauernhofeis-Testessen auf dem Beindlhof. Ein weißblauer Himmel versüßt die Fahrt. Manche müssen aber bald die Rückreise antreten. Wird das Taxi auch her finden? Bleibt dann noch Zeit fürs leckere Eis?
Heiß aufs Eis
Etwas später fahren wir auf dem Beindlhof in Wackersberg ein, wo wir bereits von Monika und Hans mit ihren Kindern Helena und Hansi in Trachtenanzug und Dirndl erwartet werden. Kurz darauf fährt auch der Rücktransport vor. Wie, müssen wir etwa schon wieder los? Aber auch der Taxifahrer ist tiefenentspannt. Ein waschechter Bayer in der „Kuaze“. Entspannt öffnet er die Kofferraumhaube seines BMW und packt sich erst einmal seine Lieblingssorten vom Beindlhof-Eis in die Kühlbox. Wenn man meint, man hat´s eilig, ist im Tölzer Land gewiss noch etwas Zeit für Genüsse. Ausgefallene Sorten wie Mohn, Rosmarin, Kürbiskern, Tonkabohne aus Venezuela und Nusskrokant mit Rum wechseln sich mit Vanille und Schoko ab. Bevor eine neue Eissorte, alle frei von Konservierungsstoffen, künstlichen Aromen oder Färbemitteln, in Produktion geht, müssen Helena und Hansi (Bild) als Testesser ran.
Höhenweg mit Hochgenuss
Szenenwechsel. Zwei Tage zuvor nehmen wir die Gondel aufs Brauneck, dem Hausberg von Lenggries, wo uns ein ebenso genussvoller Tag erwartet. Wer sich nämlich auf den Großen Höhenweg vom Gipfelkreuz des Brauneck (1556 m) bis zum Latschenkopf (1712 m) und über den „Idealhang“ wieder zurück begibt (ca. 3 Stunden Gehzeit mit schönem Gipfelpanorama), der hat zur Einkehr die Wahl zwischen Stie-Alm, Strasser Alm, Tölzer Hütte und Quenger-Alm (nicht Quengel-Alm). Auch auf die Alm sollte man sich Zeit zum Genießen mitbringen: Kräftige Brotzeit auf der Stie-Alm, köstlicher Kaiserschmarrn auf der Tölzer Hütte, leckere Buttermilch auf der Strasser Alm, hausgemachter Kuchen auf der Quenger Alm.
Unterwegs grüßen uns am Latschenkopf zwei ebenfalls sehr entspannte Steinböcke und unsere Blicke schweifen bei unserer Wanderung mit Wanderführer “Jakl” über das Gebirgspanorama vom Wendelstein bis zur Zugspitze. Aber auch zum Starnberger See, an dem uns am nächsten Tag eine genussvolle Wanderung zu einigen Gasthäusern am Ufer des Sees erwartet.
Der Gourmet kennt den See
Auf der sonnenverwöhnten Ostseite des Starnberger Sees reiht sich ein Genuss-Tipp an den nächsten. Dabei sind alle Gasthöfe etwa gleichermaßen idyllisch gelegen. Welchen soll man nun wählen? Die Antwort erleichtert das neue Angebot einer „Gourmet-Wanderung“. Dabei kann man von der Vorspeise bis zum Dessert ganz in Ruhe vier Genussstationen erwandern.
In den bezaubernden Gärten des Bio-Hotels Oberambach lockt ein feiner Aperitif, im Landgasthof Huber serviert die Wirtin Ingrid ihre legendäre Fischsuppe, im Seegasthaus Hirth warten frische Renken aus dem See auf den Wanderer, bevor beim Buchscharner Seewirt der Nachtisch wartet. Köstliche Blaubeer-Pfannkuchen, Marillenknödel, Kaiserschmarrn, Vanilleeis mit Erdbeeren und mehr – hier kehrt man gerne wieder ein.
Faszinierendes Felsenkeller-Echo
Am etwas weiter südlich gelegenen Kochelsee können die Gäste nicht nur kulinarische, sondern auch musikalische Genüsse erleben. Von Mai bis September finden auf dem See Seerundfahrten mit Blick ins Gebirge und einem besonderen Highlight statt. Denn dann wird an Bord auf der Trompete zum Felsenkeller-Echo geblasen. An der richtigen Stelle entsteht so inmitten der Stille über dem See ein Duett zwischen Trompete und Felsenecho, welches dem Echoblasen am Königssee in nichts nachsteht.
Kulinarische Genüsse bietet der Tafernwirt Seehotel Grauer Bär. Bei traumhaften Ausblicken wird frischer Fisch aus dem See vom Kochelsee-Fischer serviert. Besonders zu empfehlen: Filet von der Kochelseerenke mit einem Hauch von Knoblauch. Doch auch Vegetarier haben viel Auswahl: Überbackene Bärlauchknödel, Dinkel-Kräuterpfannkuchen, Ziegenkäse-Spinatlasagne, Gemüsestrudel und natürlich köstliche Käsespätzle.
Blauer Reiter und Expressionismus
Auch Kunst wird in Kochel am See groß geschrieben, denn hier ließ sich Franz Marc in seinen letzten Lebensjahren nieder, dem zu Ehren das Franz Marc Museum errichtet wurde. In modernen Räumen lassen sich berühmte Werke des Meisters des Blauen Reiters bewundern. Auf der Terrasse des Restaurants „Blauer Reiter“ lässt es sich genüsslich speisen und bei Coq au Vin ganz entspannt das herrliche Seepanorama genießen.
INFO
Allgemein
Das Tölzer Land repräsentiert als Tourismusmarke die 21 Städte und Gemeinden des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Region erstreckt sich südlich von München bis zur Tiroler Grenze. Der Starnberger See im Westen, Kochel- und Walchensee im Süden und der Sylvenstein-Stausee im Osten bieten viele Erholungsmöglichkeiten – ebenso wie Isar und Loisach, die sich als blaue Bänder durch die Bilderbuchlandschaft schlängeln. Der höchste Gipfel ist der Schafreuter (2101 m). Bergbahnen führen auch im Sommer auf den Herzogstand (1731 m) am Walchensee, auf das Brauneck (1555 m) in Lenggries und auf den Blomberg (1248 m), den Hausberg von Bad Tölz.
Anreise
Auto
Das Tölzer Land liegt zwischen den Autobahnen A 95 und A 8 mit der Bundesstraße 472 als Ost-West-Verbindung.
Mit Bahn, Bus und Schiff
Den Hauptbahnhof München steuern als Ausgangspunkt täglich 340 Züge an.
Weiter nach Bad Tölz und Lenggries geht es mit der Bayerischen Oberlandbahn BOB, die vom Münchener Hauptbahnhof stündlich abfährt (Zugteilung in Holzkirchen, richtiges Abteil beachten, zumeist verkehrt der vorderste Zugteil ins Tölzer Land).
Weiter zum Kochelsee geht es mit der Deutschen Bahn, welche über Bichl und Benediktbeuern nach Kochel fährt.
Weiter Richtung Ambach am Ostufer des Starnberger Sees geht es mit der S7 nach Wolfratshausen und dem Bus 373 Richtung Seeshaupt, oder noch entspannter gleich als Urlaubseinstimmung mit der Regionalbahn Richtung Garmisch-Partenkirchen bis Tutzing und weiter mit dem Schiff bis Ambach.
www.seenschifffahrt.de/starnberger-see
Empfohlene Gasthöfe
Gasthaus, Bad Tölz
Noch ein Geheimtipp: Das Brauerei-Gasthaus
mit dem neuen Tölzer Mühlfeldbräu lässt die große Tölzer
Brautradition wieder aufleben.
Landgasthof Huber am See, Starnberger See
Hier serviert die Wirtin die schon legendäre
Fischsuppe, und natürlich darf auch die
Starnberger Seerenke nicht fehlen.
Seegasthaus Hirth, Starnberger See
Ein Seegasthaus, das Gastronomiepreise einheimst,
direkt am Campingplatz: Das Seegasthaus Hirth ist
eines der beliebtesten Ausflugslokale am Starnberger See.
Buchscharner Seewirt, Starnberger See
Von Heidelbeerpfannkuchen über Kaiserschmarrn
bis Eis wartet hier eine schier unendliche Nachspeisen-
Auswahl auf die Gäste.
Seehotel Grauer Bär, Kochelsee
Ob bei Maibockbraten, Kochelseerenke oder Vegetarischen Speezialitäten: Nirgends sitzt man so schön, wie auf der Sonnenterrasse des Seehotels Grauer Bär.
Biobauernhöfe und Biohotels
Beindlhof – Bauernhofeis und Ferienwohnung
Direkt an einer beliebten Radlstrecke liegt der Beindlhof,
an dem sich jederzeit eine Rast für das Biobauernhofeis
in unzähligen Sorten lohnt.
Biohotel Schlossgut Oberambach
Mit paradiesischen Gärten, einem Naturbadeteich,
Zugang zum Starnberger See, und dennoch
traumhaft ruhig gelegen. Auch bei Singles beliebt.
Bergbahnen und Seenschifffahrt
Bergbahn Brauneck
www.brauneck-bergbahn.de
Kochelsee-Rundfahrten mit Felsenkeller-Echo
http://www.kochel.de/index.php?id=1844,6
Seenschifffahrt Starnberger See
www.seenschifffahrt.de/starnberger-see
Kontakt
Tölzer Land Tourismus
Prof.-Max-Lange-Platz 1
83646 Bad Tölz
Tel.: +49 8041 / 505206
info@toelzer-land.de