Als Auftakt zu der Hohenlohe-Genussreise kehren wir im unter neuen Pächtern wiedereröffneten Restaurant Sonne im Herzen des idyllischen Pfedelbach ein. Ein gelungenes und genussvolles Entrée: Als Aperitif frische Margheritas, gefolgt von feinen Tortillas aus lila Maismehl mit frischem Koriander, Spare Rips mit einer Akazienhonig Marinade und Potato Wedges. Hierzu mundet ein elegantes Cuvée Jahrgang 2020 vom alten Berg der Weinkellerei Hohenlohe im Barrique gereift.
Sonne-Koch Yuri-Philip Kuch hat seine Laufbahn im traditionsreichen Hotel am Schlossgarten in Stuttgart unter Bernhard Diers begonnen. Es folgte die prägende Zeit im Restaurant San Pietro beim italienischen TV-Koch Sante de Santis, wo das Team mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Danach sammelte er im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe und im Stuttgarter Top Air wertvolle Erfahrung.

Yuri-Philip Kuch
lädt in der Sonne Pfedelbach ein.
Ein besonderes Kapitel führte ihn nach Mexiko – ins Casa Oaxaca und ins weltberühmte Pujol von Enrique Olvera, einem der bestbewerteten Restaurants Lateinamerikas. Dort verfeinerte Kuch seine Handschrift zwischen regionaler Authentizität und internationaler Avantgarde.
Zurück in Europa, kochte er in der Schweiz im Restaurant Oberhof in Schaffhausen und stieg dort bald zum Küchenchef auf. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland eröffnete er die Lokale Theatercafé und Faster Sons, die er nach der Corona-Zeit verkaufte. Es folgten Monate im Stuttgarter Sternerestaurant Zauberlehrling – eine Zwischenstation vor einem Sabbatjahr in Montenegro, wo er als Gastkoch in mehreren Spitzenhäusern tätig war. 2023 gründete er sein Restaurant Birkenwald. Seit Anfang 2025 steht er nun der Sonne in Pfedelbach vor.

Ein Gedicht mit zartem Schmelz:
Pfedelbacher Pfännle im Landhotel Küffner.
Unsere nächste kulinarische Station ist das Abendessen im Landhotel Küffner, empfohlen im Schlemmer Atlas 2025. Vor allem schwäbische Spezialitäten wie hausgemachte Käsespätzle, das Pfedelbacher Pfännle mit Maultaschen oder der Schwäbische Zwiebelrostbraten bestimmten die Speisekarte. Aber Vorsicht ist geboten: Wir sind nicht in Schwaben, der Hohenloher ist historisch keine Schwabe, sondern ein Franke.
Bevor wir tags drauf fein speisen, lassen wir uns in die Nordic Walking Stöcke einweisen und legen etwa einen Kilometer bis zur Haltestelle gesundheitsbewusst zurück. Etwas Kultur soll es heut sein: Unser Bus fährt uns zu Schloss Neuenstein. Das Schloss im Stil der Renaissance diente bis 1698 als Residenz der Grafen von Hohenlohe-Neuenstein.
Das Schloss beherbergt ein Museum mit allerlei Ausstellungsobjekten, der gotische Kaisersaal mit seiner Waffen- und Jagdtrophäensammlung, das Königsgewölbe und ganz besonders auch die im 15. Jahrhundert eingebaute Schlossküche sind weitgehend im Originalzustand erhalten.

Edle Hohenloher Tropfen
auf dem Weingut Birkert.
“Linke Seite Samtrot, rechte Seite Bacchus”, klärt uns Regina über die Aufteilung auf. Als nächstes kulinarisches Erlebnis steht das Weingut Birkert auf dem Programm. Eine Besichtigung der Weinberge darf dabei natürlich nicht ausbleiben, und schon stehen wir mittendrin. Am Waldesrand leuchten die Blätter des Lemberger rot im Abendlicht. Auch die Verkostung macht Spaß. Der Sauvitage der Michelbacher Margarethe präsentiert sich als sowohl elegante wie auch moderne, charakterstarke Weißweindarbietung aus einer widerstandsfähigen jungen Sorte. Frisch mit Aromen von Äpfeln, Birne und wie wir meinen auch Mirabelle, passt er sehr gut zu leichter Sommerküche: Gedämpfter oder gegrillter Fisch, Meeresfrüchte, Ziegenkäse oder auch würzige Salate. Auf unserem Tisch stehen nur Brezeln, wer allerdings die Besenwirtschaft besucht, der bekommt je nach Saison leichte vegetarische Küche oder auch Wildspezialitäten aufgetischt.

Bei “Mozers Spirit”
die Hohenlohe mit
allen Sinnen genießen.
Die Hohenlohe mit allen Sinnen genießen: Dazu zählen unbedingt auch die Schätze der Streuobstwiesen. Von Apfel- oder Birnbäumen von Hand geerntet und von Familienbetrieben mit Schnapsbrenner-Erfahrung in die Flasche abgefüllt, wird so manch hochprozentiger Traum erfüllt. Den Lesern besonders zu empfehlen ist “Mozers Spirit” am Lechenhof in Pfedelbach. Für den schnellen Durst gibt es eine köstliche Apfelschorle. Wer den Lerchenhof einen Besuch abstatt, kommt an dem beliebten Tasting mit Betriebsführung nicht vorbei, welches je nach Umfang bis zu zwei Stunden Zeit in Anspruch nimmt.

Es geht nicht ohne:
Die Maultaschen in der Krone.
Die Krone geschmackvoller Gastlichkeit in Hohenlohe erlebten wir im Brauerei Gasthof Krone in Öhringen. Zu den All-Time-Classics bzw. Publikumslieblingen des Hauses zählen hausgemachte Maultaschen mit Schmelzzwiebeln und der Hohenloher Zwiebelrostbraten mit Spätzle, man kann auch ganz bodenständig nur Linsen und Spätzle essen und je nach Saison Wildspezialitäten wie Rehrücken. Zum Abschluss kredenzt uns Küchenmeister Achim Bürkert ein Apfel-Tiramisu Hohenlohe mit Lemberger. Glücklich verlassen wir nach vier Gängen das Lokal.
Öhringen hat einen wunderschönen Stadtpark, den Hofgarten, in dem man sich nach einem opulenten Mahl die Beine vertreten kann. Auch eine Kneipp-Tretanlage lädt ein. Hier fand 2016 die Landesgartenschau statt. Plötzlich öffnet der Hohenloher Himmel seine Schleusen. Der erfahrene Stadtführer Willi Cornelius ist unser Experte, der uns daher im Rathaus in die Geschichte der bezaubernden Kreisstadt einführt. Wir erfahren viel über die Geschichte des Limes und die Schätze des Orts, tauchen in die Historie der Stiftskirche und der Chorherren ein.

Hilfe in allen Lebenslagen:
Mit ILKA Chemie geht es
der Graffiti an den Kragen.
Wir wollen uns aber auch aus aktueller Sicht an Öhringen herantasten, und erhalten daher noch einen Einblick in den “Zauberchemiekasten”: Ganz sicher zählt ILKA Chemie zu den wichtigsten Unternehmen und Arbeitgebern im Ort. Stolz führt uns Geschäftsführer Udo Höhne auf seinem Firmengelände eine seiner Erfindungen vor: “Anti Graffiti” ist ein echter Gamechanger, wenn es ums Entfernen von Schmierereien geht, vor denen kaum ein Örtchen, dass sich touristisch vermarktet, gefeit ist. Jährlich werden in Deutschland 200 Millionen Euro Schaden durch Graffiti verursacht, nicht nur an Häusern und Brücken sondern oft auch an historischen Denkmälern und vielen Sehenswürdigkeiten. ILKA®-Antigraffiti Protect bietet dauerhaften Schutz gegen Graffiti und ermöglicht ein umweltschonendes ‚Abwaschen‘ des Graffitis nur mit Wasser und Bürste. Zu Udos Geheimnissen an seinem Stammsitz in Öhringen zählt auch ein richtiger Pizzaofen. Zum Abschluss feiern wir in der Werkskantine, belegen unsere Pizza und lassen den Abend bei Haller Löwenbräu und guten Hohenloher Tropfen ausklingen.
Info
Allgemeine Infos zur Hohenlohe
www.hohenlohe.de
Sehenswürdigkeiten
Schloss Neuenstein Fürst zu Hohenlohe
Wandern
Destillat Weg “Himbeergeist” Strecke Nord ab Pfedelbach
Unterkunft
Restaurants
Brauerei Gasthof Krone Öhringen